Oktober_November 2017
So, dieser Blog kommt jetzt wirklich mal spät! Irgendwie kam dann Weihnachten dazwischen…
Wir hatten im Oktober/November eine wunderschöne Zeit. Zuerst kamen Jutta uns Heine zu Besuch. Dadurch kamen unsere Kids richtig oft zum Baden. Mit zwei guten Schwimmern mehr, konnten wir den 30 Kids dann doch eher gerecht werden. Unser Highlight war aber ein schöner Ausflug in die Somone. Mit 2 Booten ging es in das bekannte Vogelschutzgebiet und wir sahen die verschiedenen Vogelarten, u.a. einen Steinadler. Mittags machten wir dann Picknick auf einem Hügel. Heine schaffte es sogar, trotz Höchsttemperaturen, mit den Kids Fußball zu spielen. Nach einer kleinen Abkühlung in der Lagune ging es wieder zurück. Es war ein sehr schöner Tag!
Unsere „Großen“, also die Kinder, die zur Schule gehen, wurden mit einem tollen Geschenk von Jutta überrascht. Jeder bekam seine eigene Federtasche mit eigenem Namen und Spiderman!!!! Eine eigene Federtasche ist dort schon etwas Besonderes. Mit Jutta und Heine besuchten wir die Schule.
Unser Vorschultrupp wächst stetig. Auch die Kleinen besuchten in ihrer Vorschule und überraschten sie bei der „Arbeit“.
Leider verging die Zeit mit Jutta und Heine viel zu schnell und die kleine Delegation, die sie zum Flughafen brachte war dann auch etwas geknickt.
Unser Versuch mit unseren Kids Angela und Thomas in Dakar zu besuchen, brauchte leider 2 Anläufe. Beim ersten Anlauf hatten wir eine Autopanne mit unserem Auto. Es ging gar nichts mehr. Glücklicherweise ist der Verkehr auf der Autobahn wegen der Autobahngebühren sehr übersichtlich, sodass wir, während wir auf unser Abschleppauto warteten, erstmal ein kleines Picknick einlegten. Leider ist unser Auto seitdem nicht mehr fahrtüchtig und mehrere Mechaniker quälen sich jetzt damit seit Wochen herum. Ein paar Tage später haben wir es dann doch noch zu Angela und Thomas geschafft. Diesmal mit einem geliehenen Auto. Bei Angela und Thomas verbrachten wir einen sehr schönen Abend mit stempeln, malen und der ersten Pizza ihres Lebens für die Kids.
Und noch ein toller Besuch! Unsere Engel vom Verein Hilfe für Senegal haben uns mit 15 Mitgliedern besucht. Am Tag vorher waren wir mit Kuchen backen beschäftigt. Mal wieder Ritas bewährtes Becher Kuchen Rezept.
Jeder unserer Gäste bekam als kleines Gastgeschenk eine Karte mit einem Loom Band. Von Moctar gemalt und den Kids gebastelt.
Am Tag selbst kamen dann unsere Gäste und wir verlebten einen wunderschönen Tag zusammen. Erst mit Kaffee, Kuchen und singen...
...dann mit grillen, schwimmen und Animation am Strand.
Wir wurden wieder so reich beschenkt mit Reis, Schulmaterial Fußballtoren, Bettlaken, Kleidung und, und, und.
Wir sind so dankbar für die Wahnsinnsunterstützung dieser tollen Menschen aus diesem tollen Verein. Vor allem für unsere Kids war es ein Tag, den sie nicht vergessen werden. Bis heute fragen sie, wann die Toubabs wieder kommen.
Die Jungs können es gar nicht abwarten bis ihr im März wieder kommt. Wir alle warten!!!
Danke Karl, Gabi , Norbert , Ursula , Klaus , Ulrike , Nils , Anneliese , Gerd , Andrea, Stefan , Walburga , Reinhard , Leon , Guido und Gudula. Für
alles.
Auch diesmal haben wir wieder Kinder, die auf der Straße aufgelesen wurden, bei uns in Obhut. Die Behörden, mit denen wir ja eng zusammen arbeiten, übergaben sie uns. Ziel ist, wie immer, die Kinder in die Familien zurück zu führen.
Last but not least gab es noch was zu feiern. Papa Touba hatte Geburtstag.
Einen herzlichen Glückwunsch, lieber Touba, ohne dich wäre unsere Arbeit nicht möglich. Du tust so viel für unsere Kids. Vom Herzen von uns allen Danke!!!
Tolle Nachricht: Claudia vom SV Westerau e.V. 1966 rief uns an. Der Kontakt wurde uns durch Tim vermittelt. Claudia hat uns wunderschöne, gelbe Trikots für unsere Jungs gespendet. Wir haben sie bei Claudia abgeholt und mittlerweile sind sie im Senegal angekommen. Lauter glückliche Kids. Man kann den Jungs im Senegal wirklich kein größeres Geschenk machen, als ein Trikot. Ok, die kleinen Kids müssen noch reinwachsen, aber manchmal glaubt man, sie selbst wissen gar nicht wie klein sie sind und denken die Trikots passen genau. Ganzkörperspiegel sind schließlich Fehlanzeige im Senegal. Wir haben uns jedenfalls sehr gefreut und sagen vom Herzen: Danke, Claudia !!!
Im September haben wir an 2 Wochenenden Infostände auf einem Flohmarkt und einer Kirchenveranstaltung aufgebaut. Wir bekamen regen Zuspruch und hoffen auf Spender!!!
Blog Juli_August 2017
Ferienzeit!!!
Unsere Kleinen haben brav in der Vorschule gearbeitet. Und tatsächlich ist keiner sitzengeblieben : )
Nachfolgend der Beweis, jeder hat ein Heft:
Und hier Babacar, der sich in der Schule sehr angestrengt hat:
Auch Nafi hat wieder ihr Schuljahr mit Bravour als Klassenbeste bestanden. Sie steht weiterhin unangefochten auf den 1. Platz ihres Jahrgangs.
Francoise und Jean Jaques haben uns aus Frankreich durch Freunde ihrer Kinder, die zu Besuch im Senegal waren, eine tolle Überraschung zukommen lassen. Total hippe Unterhosen, die wir sehr gebrauchen können. Man mag es nicht glauben: Aber für Kinder im Senegal sind neue Unterhosen keine Selbstverständlichkeit und bei 20 Kinder haben wir einen nicht unerheblichen Verschleiß. Umso größer war die Freude.
Ein ganz großes Dankeschön an euch, Francoise und Jean Jaques!!! Und auch an die Überbringer: Sébastien und Alison.
Jean Jaques ist leider momentan sehr krank.
Auf diesem Weg möchten wir Jean Jaques von uns allen und vom Herzen Gute Besserung wünschen.
Diesmal haben wir uns mal richtig etwas geleistet. Nach etlichen und stundenlangen Stromausfällen, oft auch in der Nacht, haben wir uns entschlossen zu investieren und ein Notstromaggregat zu kaufen. Die Stromausfälle sind meist Folge orkanartiger Regenfälle in der Regenzeit. Alles was nicht niet-und nagelfest ist fliegt durch die Gegend. Da das gewisse Gefahren in sich birgt und besonders bei Nacht im Dunkeln gefährlich werden kann, haben wir dank des Notstromaggregats jetzt Ruhe. Zudem ist das Schlafen ohne Ventilatoren eine Quälerei, da es unsäglich heiß ist und die Mücken erbarmungslos zuschlagen, trotz Moskitonetzen. Jetzt ist endlich Schluss damit. Das Aggregat hat uns in den paar Tagen, seitdem wir es haben schon gute Dienste geleistet.
Natürlich sind wir jetzt in der Ferienzeit ständig am Strand gewesen. In jeder freien Minute.
Die Kids können gar nicht genug davon bekommen. Und mit ihren coolen Badehosen sind sie einfach ein Hingucker und mit bunten Drachen erst recht.
Ende Juli hatten wir unsere halbjährliche Arztvisite. Bei so vielen kleinen Jungs, gibt es da viel zu tun. Ein Hautausschlag hatte einigen Kids zu schaffen gemacht und Ada hatte es mit einem Abszess erwischt. Ansonsten sind unsere Jungs, bis auf die eine oder andere kleine Fußballblessur, alle wohlauf.
Von den Talibés in einigen Daaras kann man das nicht behaupten. Wir haben alle Hände voll zu tun, den Ausbruch von Krätze in den Griff zu bekommen. Moctar, einer unser Volontäre ist fast täglich unterwegs und kümmert sich um die medizinische Versorgung der Kinder. Bei einem Daara war es so schlimm, dass wir in eine neue Schlafmatte, Seife und Waschmittel investierten, um die hygienische Situation in den Griff zu bekommen.Auch Kleidung spendeten wir. Ganz langsam geht es dort nun bergauf.
Preussen Reinfeld hat uns auch diesmal wieder mit Trikots und Bällen ausgestattet und wie schon beschrieben, ist der Verein mit seinem Logo mittlerweile sehr präsent in unserem Viertel. Und wieder: Preussen Reinfeld!!!!!
Das große Highlight war diesmal unser Ausflug in den Zoo in Dakar. Die Kinder hatten sich das so sehr gewünscht. Also fuhren wir, cool eingekleidet mit den Trikots der senegalesischen Nationalmannschaft, mit einem Bus nach Dakar. Mit lautem Gesang ging es los.
Dort angekommen bekamen wir eine tolle Führung, bei der dir Kids viel über Tiere lernten. Merkwürdigerweise war die Angst der Kleinen bei den Löwen weniger groß, als bei den Affen, die sie mit Abstand und großem Respekt beobachteten.
Nach der Führung machten wir ein Picknick im Park vor dem Zoo und anschließend wurde ausgiebig gespielt.
Als letzter Punkt auf der Tagesordnung war ein Besuch bei Angela und Thomas. Beide sind vor kurzem nach Dakar gezogen. Dort machten wir Kaffee und Kuchenpause und es war ein wunderschöner Abschluss eines tollen Tages.
Moctar, unser Künstler hat das Kinderzimmer der Kleinen mit Motiven von Happy Feet und Tom &Jerry richtig schick aufgepeppt. Die Kleinen lieben die Wandgemälde. Und um das ganze auch abzurunden haben wir auch noch in neue Vorhänge investiert. Ist echt schön geworden.
Mittwochs ist in der Ferienzeit Waschtag. Unvorstellbar welche Mengen schmutziger Wäsche jede Woche produziert wird. Man mag es kaum glauben, trotz Handwäsche, die Kinder freuen sich immer auf den Waschtag.
Damit die Kinder in der Ferienzeit auch etwas Sinnvolles lernen, hat Touba einen Erste Hilfe Kurs abgehalten. Stabile Seitenlage, eine Verband anlegen und wie verhalte ich bei Stromunfällen waren u.a. die Programmpunkte.
Auch dieses Mal haben wir wieder Straßenkinder bei uns aufgenommen. Es handelt sich um Zwillinge mit ihrem größeren Bruder. Alle wurden in einem Daara geschlagen und sind zusammen geflohen. Auf dem Rücken sieht man die alten Verletzungen. Da unser Zentrum bekannt ist, brachte uns ein älterer Herr die Kinder vorbei. Jetzt stecken wir in der Recherchearbeit, um die Eltern zu finden.
Wir trauern um den kleinen Amadou.
Amadou ist gestern, am 28.07.17 im Alter von 9 Jahren im Meer ertrunken.
Amadou hat für 6 Monate bei uns gelebt bevor wir ihn in seine Familie zurückführen konnten.
Wir sind unsagbar traurig und wünschen uns vom Herzen, dass er nun an einem friedlichen Ort ist.
Wir werden dich nicht vergessen, lieber Amadou.
In Liebe
Touba, Steffi und alle deine kleinen und großen Freunde von Espoir!
RIP
16.06.2017 Journée de l'Enfant africain/ Tag des afrikanischen Kindes
Hintergrund:
Der Aufstand in Soweto, auch als Schüleraufstand in Soweto bezeichnet, begann am 16. Juni 1976 in in Soweto in Südafrika. Er forderte zahlreiche Todesopfer und führte zu lange andauernden, landesweiten Protestaktionen gegen die rassistische Bildungspolitik und das gesamte Apartheidsregime des Landes. Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_in_Soweto)
Am 16.Juni fand eine durch AEMO ( die Kinder und Jugendbehörde im Senegal) organisierte Demonstration zum Journée de l'Enfant africain (Tag des afrikanischen Kindes) für die Rechte der Kinder statt, an der auch unsere Kinder teilnahmen. Vorangegangen waren mehrere Diskussionen mit Touba und den Kids, wofür die Demonstration eintrat, wie sie entstand und was Kinderrechte überhaupt sind. Obwohl der Marsch, der bis zum großen Markt im Zentrum von Mbour ging, nicht gerade kurz war, trugen die Kids mit Begeisterung ihre T-Shirts und Plakate.
Für uns ist es wichtig, dass den Kindern Begriffe wie Kinderrechte, Freiheit, Demokratie und Meinungsfreiheit vermittelt werden.
April_Mai_2017
Bevor ich über unseren letzten Aufenthalt im Senegal berichte, eins vorweg: Wir möchten uns ganz herzlich beim Fußballverein SV Preussen 09 Reinfeld e.V. bedanken.
Die Email kam völlig unerwartet. Tim Heickmann, stellv. Fussballabteilungsleiter des SV Preussen 09 Reinfeld e.V. fragte uns, ob wir wir ausgesonderte Fußbälle und Trikots gebrauchen könnten. Hatte ich richtig gelesen??? Ob wir Fußbälle und Trikots gebrauchen könnten??? Jeder, der schon mal im Senegal war, weiß, dass Trikots das Größte sind, was man kleinen Jungs dort schenken kann. Abgesehen von einer zweiten Sache, nämlich Fußbällen. Seitdem wir Weltmeister sind, gehört das Aufzählen deutscher Nationalspieler zu der üblichen Konversation, wenn man sich als Deutsche in einem Taxi zu erkennen gibt.
Ich konnte den Kontakt mit Tim gar nicht abwarten und so telefonierten wir uns schnell zusammen. Noch fassungsloser war ich, als ich von ihm hörte, dass es sich um ca. 100 (!!!) Bälle handelte und mehrere Trikotsätze. Irgendjemand musste es wirklich gut mit uns meinen. All die Jahre, die wir uns im Senegal engagieren, haben wir noch nie so ein Angebot von einem Fußballverein bekommen. Wenn es hochkam, konnte ich bei jedem meiner Aufenthalte mal einen Ball mitbringen, der nach ungefähr 2 Wochen dann aber totgespielt war und am Ende seiner Ballkarriere und wirklich einem sehr guten Zweck gedient hatte, um in den Fußballhimmel entlassen zu werden. 100 Bälle !!!
Das Ende der Ballsorgen. Endlich könnten wir auch mal die bedauernswerten Straßenkinder in den Daaas Bälle schenken. Nicht zu fassen.
Die einzige kleine Wolke, die sich am Himmel auftat war: Wo um Himmelswillen lagern. Ach, egal im Wohnzimmer.
Aber Tim war fest entschlossen keine halben Sachen zu machen. Also wurde Fußballkumpel Christopher involviert und wir konnten die Bälle bei der Firma Krüger und Scharnberg/ Malecco Farbwerk Gmbh lagern. Fußbälle, Trikots, Bringservice aus Reinfeld und Lagermöglichkeit.
Das war echt der Hammer! Antje und ich machten also einen Termin und trafen uns mit Tim und Christopher. Es folgte ein sehr motivierendes Gespräch für uns und Tim sorgte wenige Tage später für seinen 2. Coup indem er in den Lübecker Nachrichten und der Marktzeitung jeweils einen tollen Artikel über uns platzieren ließ.
Was soll ich sagen?
VOM HERZEN DANKE TIM, DANKE CHRISTOPHER, DANKE FUSSBALLVEREIN SV PREUSSEN 09 REINFELD e.V.!!!!
Ihr habt mit eurer Spende und eurem Einsatz großartiges getan und Kindern, die wirklich nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, eine riesengroße Freude gemacht. Leider konntet ihr alle die glücklichen Gesichter nicht sehen, als die Kinder ihre Trikots und Bälle bekamen.
Aber glaubt mir: Sie hätten euch auch glücklich gemacht.
Hier der Link zum Verein: http://sv-preussen-reinfeld.de/
Jetzt aber zu unserem letzten Aufenthalt im Senegal im Mai:
Antje konnte es ohne ihre „Pfifferlinge“ nicht mehr aushalten und beschloss direkt im Mai noch mal wiederzukommen. Zur großen Freude der Pfifferlinge, denen es ohne „Aantjii“ genauso ging. Als tatkräftige Unterstützung kam Karola mit. Wir alle zusammen hatten eine wunderbare Zeit und haben viel geschafft. Wir haben die Kids zur Schule begleitet, mit ihnen gelesen, gespielt, Kuchen gebacken und, und, und....
Mit Karola haben wir eine professionelle Regisseurin an Bord, die vom ersten Tag an unsere Tagesabläufe und Unternehmungen filmte.
Aus dem Material werden eine kurze und eine längere Version von unseren Aktivitäten geschnitten. Wir können uns auf die 2 Versionen freuen. Einen Vorgeschmack von zusammengeschnittenen Material hat Karola uns schon per Wetransfer zukommen lassen. Seitdem höre ich nur noch: Karola „Fuim“ was soviel heißt wie: Wir wollen den Film von Karola sehen (und zwar zum gefühlt tausendsten Mal).
Wir besuchten zusammen einen Daara, der aus Flüchtlingskindern aus Mali besteht. Das Besuchen der umliegenden Daaras und die medizinische Notversorgung der Kinder gehört zu unseren regelmäßigen Aufgaben.
Moctar, einer unserer Volontäre ist dafür ausgebildet worden und dafür zuständig. Leider wurden wir schon auf den ersten Krätzefall für dieses Jahr aufmerksam. Normalerweise tritt diese Krankheit erst in den Monaten ab Juli auf, also während der Regenzeit. Da Krätze sehr ansteckend ist, ist zu befürchten, dass es in diesem Daara schnell weitere Fälle geben wird. Die hygienischen Umstände in den Daaras sind das größte Problem bei der Eindämmung der Krankheit.
Im Januar 2017 bin ich zu Besuch in der Klasse 4a gewesen um dort einen Vortrag zum Senegal und der Situation der Kinder im Senegal zu halten.Die Klasse 4a der Schule auf der Uhlenhorst mit ihrer Lehrerin Sarah Rosorius haben daraufhin für uns eine große Spendenaktion gestartet, bei der wir ganz tolle Sachen geschenkt bekamen. Außerdem bastelten die Kinder der Klasse Armbänder, über die sich unsere Kinder sehr freuten. Vielen Dank an euch, liebe Kinder der Klasse 4a und liebe Frau Rosorius!
Auch Heimwerker technisch waren wir sehr aktiv. Durch fachmännische Unterstützung von Frank, der uns auch mit den nötigen Materialien vom Baumarkt ausstattete, trauten wir uns das Projekt „Reifenschaukel“ „anzugreifen“. Ok, es lief nicht alles gleich nach Plan und Frank wäre sicherlich um einiges schneller und professioneller zum Ziel gekommen, aber beim 2. Versuch und mit dem 2ten Reifen funktionierte es endlich. Motiviert durch das Ergebnis, wollten wir unsere schöne Schaukel nun nicht mehr einfach an den Baum hängen (der sich leider über Asphalt befand) , sondern suchten und fanden eine tolle Alternative. Eine alte Vorschule hatte ihren Betrieb eingestellt und in ihren Schulhof befand sich ein Schaukelgerüst. Also schwatzte Touba den Eigentümern unter senegalesischen Freunden das Teil zum Nulltarif ab. Es dient jetzt als Kletter und Schaukelgerüst. Die Pfifferlinge haben ihren Spaß.
Weiter Heimwerker technisch unterwegs und wie gesagt hochmotiviert nahmen wir unser nächstes Ziel ins Visier. Eine Fotowand mit den Kindern sollte es sein.
Ein vergleichsweise einfaches Projekt, wenn man schon mal eine Schaukel gebaut hat. Es wurde eine Spanplatte gekauft, gestrichen und mit den Fotos der Kinder versehen. Jetzt hängt sie sehr präsentabel im Eingang über den Haken für die Jacken und Schulrucksäcke.
Als letztes Heimwerker Projekt stand eine Torwand auf dem Plan, also wieder was für Fortgeschrittene. Mit Stichsäge und so. Sie ist ein voller Erfolg. Nicht nur für unsere Kids. Kaum aufgebaut, bildeten sich Schlangen von Kindern, die alle mal schießen wollten. Bis heute ist sie noch nicht zusammengebrochen und tut brav ihre Dienste.
Unser Bauvorhaben, der Anbau, musste, nach einigen kleinen Fortschritten, wie der Bemalung der Wände, leider erst mal zum Stillstand gebracht werden.
Nachdem wir merkten, dass der vom Vermieter vorgegebene Maurer des Rechnens und Planens nicht wirklich mächtig war und nach mehreren Kostenvoranschlägen landeten wir bei einer Summe, die seine Erstkalkulation um 200 % überstieg. Also erst mal Baustopp, Geld sparen und warten auf bessere Zeiten. Bereits gekauftes Material ist wartet auf weitere Verwendung im letzten Quartal des Jahres. Hätten wir selber ohne den „Vermieter-Maurer“ bauen dürfen, wir wären schon fertig mit weit weniger Geld. Es ist wie es ist.
Zu unseren festen Programmpunkten zählen die für die Talibés und Straßenkinder veranstalteten Goutiers. Animationsprogramme mit Trommeln, Spielen, Fußball, Keksen und Milch. Zwischen 100 Kinder und 130 Kindern kommen zu diesen Veranstaltungen. Durch die tolle Ballspende von Preussen Reinfeld, bekam jeder Daara einen Ball geschenkt. Man kann nicht in Worte fassen, wie viel so ein Ball für die Kinder bedeutet. Nochmal Danke an Preussen Reinfeld.
Das Größte Highlight für die Kids ist la „Plasch“ oder wie die Franzosen sagen würden: La palge, der Strand. Nichts macht mehr Spaß, als ihnen beim jauchzen, kreischen und kichern zuzuschauen, wenn sie all ihren Mut zusammen nehmen um ihre Beine ins Wasser zu tauchen. Seit neuestem alle mit schicken, trendigen und einheitlichen Badehosen von C+A (Sale Schnäppchen) ausgestattet. So ist es leichter sie im Blick zu behalten und einfach cool anzuschauen. Auch unser neues Standspielzeug fand großen Anklang. Wassermühlen, LKW, Kuchenformen und Eimer waren sofort im Volleinsatz.
Bei einem der Wochenend-Schwimm- Ausflüge wurden (wahrscheinlich durch unsere schicken Badehosen) Francoise und Jean Jaques auf uns aufmerksam, ein Ehepaar aus Frankreich, dass im Jahr mehrere Monate in ihrem wunderschönen Haus mit einer Mangoplantage verbringen. Wir unterhielten uns und wenig später besuchten uns die beiden und brachten einen Wahnsinns-Mango-Bananen- Kuchen vorbei. Der Kuchen war wirklich der Hammer. Die Kinder freuten sich riesig. Und ehrlich gesagt, nicht nur die Kinder....
Francoise und Jean Jaques boten uns an, da sie zurück nach Frankreich mussten, einen ihrer tollen Mangobäume ernten zu dürfen. Was für ein Angebot. Merci Francoise et Jean Jaques!!! Die Kinder lieben Mangos, und auch hier sollten wir ehrlich bleiben, nicht nur die Kinder...
Der Abschied von Karola und Antje war wieder traurig. Mit Trommeln und Tränen sagten wir Ba benenon und Au revoir. Die Pfifferlinge fragten noch lange nach den beiden und waren sehr still. Aantjii und Karolllla kommt bald wieder!!!!
Auch diesmal nahmen wir wieder Kinder vorübergehend bei uns auf. Mbaye, ein etwa 14 jähriger Straßenjunge, Modou und Cziechu, die aus einem Daara geflohen waren, Ada, dessen Eltern in Guinee wohnen und der ebenfalls aus dem Daara geflüchtet war und Jibi. Jibi war mit einem Eselskarren in einem Krankenhaus abgegeben worden und der Kutscher verschwand sofort nach Abgabe des Kindes. Angeblich sollte auf Jibi eine Mauer gefallen sein. Später stellte sich raus, dass er in einem Daara südlich von Mbour schwer misshandelt worden war. Als er bei uns ankam, konnte er nicht selbständig und mit Hilfe nur mit großen Schmerzen laufen. Außer bei Ada, konnten wir alle Familien ausfindig machen und die Kinder in diese zurückführen.
Luck happens
Manchmal kann man sein Glück gar nicht fassen.
Sonntag, der 12.03.2017 war definitiv ein Glückstag für unseren kleinen Verein – so viel steht fest. Besuch vom Verein Hilfe für Senegal hatte sich angekündigt. Also wurde mit den Kids (Ritas) Kuchen gebacken und Kaffee aufgesetzt.
Was aus unserer Perspektive als ein reiner Besuch gedacht war, entpuppte sich als Segen für unseren kleinen Verein und es kam alles anders als erwartet. Mit Werner Wortmann und Albert Guntermann waren 2 Vertreter des Vorstands unter den Besuchern und uns wurde sofort und unmittelbar Hilfe angeboten und zwar in einer Größenordnung die unsere Vorstellungskraft schlichtweg überstieg.
Uns wurden eine Jahresration Reis, Matratzen, ein Kühlschrank, Schulsachen, Spielsachen und Kleidung versprochen.
Keine zwei Wochen später stand eine 2te Gruppe vor der Tür, die uns alles auch noch persönlich vorbei brachte.
Das war wirklich ein absolutes Highlight in all den Jahren der Vereinsarbeit unseres kleinen Vereins.
Die Menschen, die wir kennen lernen durften waren so hilfsbereit, unkompliziert und herzlich, dass mir bis heute die Worte fehlen, um auszudrücken, wie dankbar wir sind.
Euch, die Ihr da wart, Werner, Albert, Josef, Kurt, Peter, Ludger, Olli, Franjo, Gerd, Simone, Melanie, Andrea und nicht zu vergessen Monika (durch die dieser tolle Kontakt erst zustande kam), möchten wir von ganzem Herzen danken.
Auch allen, die den Verein Hilfe für Senegal unterstützen und allen die noch kommen wollen danken wir ebenfalls herzlich.
Ihr habt uns so sehr geholfen.
Wie eingangs geschrieben: Manchmal kann man sein Glück gar nicht fassen.
Februar_ März 2017
Tolle Zeit
Was hatten wir für eine tolle Zeit. Diesmal kamen Antje und Rita zu Besuch in den Senegal.
Die Kinder (mittlerweile sind es 21) haben sich riesig gefreut. Schon am ersten Tag wurden unsere knapp 200 kg ausgepackt und die Kinder wurden neu eingekleidet. Auch die mit Gundis flinken Fingern gestrickten Schlafwolldecken haben nun ihre Bestimmung und Eigentümer gefunden. Die Kinder lieben ihre Decken.
Ein wichtiges Unterfangen, das wir zeitnah umsetzen wollen und müssen, ist der Umzug des Zentrums. Da unser Vermieter bis zum heutigen Datum keine Anstalten unternahm, die fahrlässige Stromverkabelung zu erneuern und in der Regenzeit das Zentrum fast täglich unter Wasser stand, haben wir uns aufgrund der Sicherheitslage entschlossen demnächst umzuziehen. Zudem wurde uns über die Immobilienfirma immer wieder angedroht, dass das Haus demnächst verkauft werden sollte. Jetzt werden die Kinder in unser Haus am Meer umziehen. Die Vermieterin war einverstanden, dass wir im hinteren Teil des Grundstücks einen großen Raum anbauen. So ist genügend Platz für alle 20 Kinder (und die, die noch kommen werden).
Antje und Moctar gingen tatkräftig zur Sache und verputzten und strichen die Wand. Der Wasseranschluss wurde auf Vordermann gebracht und die Wand mit Motiven aus der Geschichte „Kirikou“ bemalt. Nach zähen Verhandlungen gelang es uns einen LKW mit Sand zu ordern und der Betonboden wurde angefertigt. Im Mai wollen wir den Anbau fertigstellen und hoffen, dass es klappt. Danach steht der Umzug an.
Antje und Rita haben sich so engagiert um unsere Kinder gekümmert. Es wurde gemalt, gesungen und getrommelt, gebastelt, gelernt und exzessiv gespielt. Nachdem die Kids herausgefunden hatten, dass Antje keine Angst vorm herumtollen im Sand hat, wurde sie gleich vollends vereinnahmt. Egal ob als „Lokomotive“ oder als Unterlage, um sich auf sie zu schmeißen. Antje „musste“ für alles geduldig herhalten. Rita backte mit den Kindern Kuchen. Bei der Gelegenheit konnten wir ein tolles Becherrezept abstauben, dass auch schon zu wichtigen Gelegenheiten zum Einsatz kam.
Ein Problem der Vergangenheit war es, dass wir nicht immer die richtigen Kleidergrößen für die Kinder im Gepäck hatten. Rita hat dem Problem mit einer guten Idee jetzt Abhilfe geschaffen.
Es wurde ein Zentimetermaß an die Wand gemalt, um einen Überblick der Kleidergrößen der „alten“ und „neuen“ Kinder zu bekommen. Zudem bastelte Rita ein Brett, um die
Schuhgrößen zu ermitteln.
Jedes Kind wurde ausgemessen und wir haben jetzt die Möglichkeit, die Kleidung entsprechend der Größen der Kinder einzupacken.
Unsere „neuen“ Kinder bekamen von Antje und Moctar T-Shirts mit dem Logo von Espoir de Demain bemalt.
Jetzt haben alle Kinder ein T-Shirt von Espoir.
Ein absolutes Highlight war unser gemeinsamer Ausflug zum Lac Rose und der dortige Strandspaziergang. Mit einem Bus und unserem Auto sind wir ins 1 ½ Std. entfernte Niaga gefahren. Bei einem Picknick wurde Ritas Kuchen verspeist und ausgiebig am Strand gespielt.
Fußballspiele und Turniere sind ein fester Bestandteil unserer Aufenthalte. Vor allem die Straßenkinder und Talibés, die sonst mangels Ball keine Chance auf ein Fußballspiel haben, freuen sich riesig auf die Spiele. Diesmal hatten wir Trikots von Bouroussia Oedt gespendet bekommen, so dass dem Fußballspaß nichts mehr im Weg stand. Unser Auto diente für unsere Kleinen als komfortable Tribüne.
Freitags veranstalten wir, wenn möglich, immer ein Gouter. Das ist ein Animationsprogramm für Straßenkinder und Talibés. Nach dem Bettelverbot war es in den letzten Monaten schwierig die Kinder aus den Daaras zu bekommen. Die Kinder waren in den Daaras blockiert, damit sie nicht von der Polizei aufgegriffen werden. Aber langsam dürfen die Kinder wieder zu uns. Wir machten eine Tour durch die nahegelegenen Daaras und warben bei den Marabouts um die Kinder.
Mit Erfolg. 120 Kinder kamen.
Seitdem läuft freitags unser Gouter wieder. Fußball, Sackhüpfen, Kartoffellaufen und Trommelanmation stehen u.a. auf dem Programm. Zum Abschluss gibt es Keckse, manchmal Schokobrote und Getränke.
Der Abschied von Antje und Rita war traurig. Beide bekamen als Abschiedsgeschenk eine von den Kindern bemalte Holztafel.
Nur weil wir versprechen konnten, dass sie wieder kommen, konnten sich die Kids etwas beruhigen.
Es war wirklich eine tolle Zeit!!! Kommt bald wieder!!!